Die Eichel des Penis - Glans penis
- oberste Teil des Penis
- im schlaffen Zustand von Vorhaut bedeckt
- Vorhautbändchen zieht Vorhaut bei Erektion zurück und legt Eichel frei
- dünne Haut der Eichel macht diese sensorisch sehr empfindsam
- Sensibilität als Impulsgeber für Ejakulation
- Sensibilität der Eichel in jungen Jahren sehr hoch, nimmt mit zunehmendem Alter ab
- Beschneidung mindert Sensibilität durch dauerhaften mechanischen Kontakt mit Wäsche ebenso wie häufige Stimulation
Die Eichel des Penis - Glans penis: anatomischer Aufbau
Als Eichel (Glans penis) wird der oberste Teil des männlichen Penis bezeichnet. Im naturbelassenen anatomischen Zustand ist die Eichel ganz oder zumindest teilweise von der Vorhaut bedeckt. Das Vorhautbändchen (Frenulum) stellt die Verbindung von Eichel und Vorhaut dar. Bei einer Erektion schiebt sich, bedingt durch das Anschwellen des Gliedes, die Vorhaut zurück und gibt die Eichel frei. Bei beschnittenen Männern werden Vorhaut und oft auch Vorhautbändchen entfernt und die Eichel liegt ständig, auch im Ruhezustand des Gliedes, frei.
Die Harnröhre verläuft durch die Eichel und endet dort in der Harnröhrenmündung (Ostium urethrae externum). Die Eichel wird unterteilt in den Eichelrand (Corona glandis) und den Eichelhals (Collum glandis). Dieser liegt zwischen Eichelrand und Peniskörper. Die Eichel ist die Verlängerung des Harnröhrenschwellkörpers (Corpus spongiosum), in den meisten Fällen ist sie dicker als der eigentliche Penisschaft.
Die Eichel des Penis: die körperlich empfindsamste Stelle des Mannes
Die Eichel gehört zu den empfindlichsten und dadurch auch erotisch empfänglichsten Stellen des männlichen Körpers. Da die Haut der Eichel vergleichsweise dünn ist, können die darunter liegenden Nervenenden auch sonst kaum wahrnehmbare Berührungsimpulse registrieren. Diese Nervenreizungen sind grundlegend für den männlichen Orgasmus und den Ejakulationsreflex.
Eine Reihe von Talgdrüsen sondern einen Stoff ab, der als Gleitmittel zwischen Eichel und Vorhaut fungiert. Bei mangelnder Hygiene kann dieses Smegma zu einem ästhetischen und gesundheitlichen Problem werden, weil es zusammen mit Urin- und Spermaresten zu einem Nährboden von Bakterien wird. Ein stechender, unangenehmer Geruch ist ein Zeichen für diesen Zustand.
Die Empfindlichkeit der Eichel ist besonders bei Heranwachsenden sehr groß. Sexuelle Betätigung, wie beispielsweise Masturbation, senkt dieses Empfindlichkeitsniveau, das oft als störend empfunden wird - insbesondere, wenn es hierdurch zu vorzeitiger Ejakulation beim Geschlechtsverkehr kommt. Zur Abhilfe kann es ratsam sein, die Eichel öfter freizulegen und, trotz möglicher Schmerzempfindungen, zu berühren. Beschnittene Männer beziehungsweise Jugendliche haben diese Problem seltener, weil die freiliegende Eichel durch ständige Reibung an der Unterwäsche eine empfindlichkeitsmindernde Hornhaut entwickelt. Dies wird häufig als Argument für die Beschneidung (Zirkumzision) angeführt - verschafft eine herabgesetzte Empfindlichkeit dem Mann gegebenenfalls den erforderlichen zeitlichen Spielraum, um das Glied vor dem Orgasmus rechtzeitig aus der Scheide der Frau zu ziehen und ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden (Coitus interruptus). Insbesondere bei Männern, die bereits nach kurzer Penetrationszeit des Geschlechtspartners entgegen ihres Willens ejakulieren (vorzeitiger Samenerguss, Ejaculatio praecox), kann eine Sensiblitätsminderung der Eichel durch Beschneidung hilfreich sein.
Da die Empfindsamkeit der Eichel und auch die sexuelle Potenz des Mannes im Alter nachlassen, wissen unbeschnittene Männer das Plus an Sensibilität der Eichel zu schätzen, das ihnen durch den Schutz der Vorhaut erhalten bleibt: Schließlich fällt auch im fortgeschrittenen Alter eine Erektion des Penis, die rein durch mechanische Reizung der Eichel provoziert werden kann, leichter, wenn die natürliche Empfindsamkeit des Organs nicht durch die Folgen einer Beschneidung künstlich herabgesetzt worden ist.
Die in jedem Fall große Sensibilität der Eichel verlangt bei Sexualpraktiken wie der Fellatio besondere Rücksichtnahme seitens des Partners, um den Lustgewinn nicht vorzeitig ungewollt zu beenden. Meist geben Männer daher, zumindest in jungen Jahren, dem einfühlsamen Einsatz von Zunge oder Lippen an dieser Stelle den Vorzug gegenüber allzu temperamentvollen Berührungen mit Fingern oder Zähnen.
Neben der Eichel selbst zählt das Vorhautbändchen (Frenulum) zu den sensibelsten Punkten des männlichen Gliedes und das oben gesagt gilt auch hier. Bedeckt die Vorhaut die Glans penis auch im erigierten Zustand des Gliedes, liegt gegebenenfalls eine Phimose vor.
Entzündung der Eichel des Penis: Balanitis
Eine Eichelentzündung (Balanitis) entwickelt sich in der Mehrzahl aller Fälle auf Grund mangelhafter Hygiene im Intimbereich und der sich daraus ergebenden Ansammlung übelriechenden Smegmas. Die tägliche Reingung des Penis verhindert das Problem. Dabei sollte die Eichel bei zurückgezogener Vorhaut gereinigt werden.
Pickel und Papeln an der Eichel des Penis
Bei einer relativ großen Gruppe von Männern zeigen sich am Eichelrand bis in den Bereich des Vorhautbändchens Papeln, in unterschiedlicher Größe zwischen einem und drei Millimetern. Sie können hautfarben, hell oder von rötlicher Farbe sein. Es handelt sich dabei um sogenannte Hornzipfel (Hirsuties papillaris coronae glandis), manchmal in der Literatur auch unter der englischen Bezeichnung "pearly penile papules" geführt. Ihr erstes Auftreten wird meist in der Zeit der Pubertät bemerkt. Über die Zahl der betroffenen Männer gibt es keine klaren Angaben, die verfügbaren Zahlen schwanken zwischen acht Prozent und über 40 Prozent der männlichen Bevölkerung, in anderen Quellen ist von zehn Prozent die Rede. Bei diesen Hornzipfeln handelt es sich weder um Pickel noch um Warzen oder um Anzeichen einer Geschlechtskrankheit. Es handelt sich auch nicht um eine Art von Missbildung, sondern muss eher als eine Form von "archaischem Überbleibsel" auf körperlicher Ebene bezeichnet werden: die Medizin spricht hier von "Atavismus".
Hornzipfel bedürfen keiner Behandlung. Für manche betroffenen Männer stellen sie jedoch ein ästhetisches Problem dar. In diesem Fall ist die Entfernung durch Laser oder Elektrokauterisation durch einen Hautarzt möglich. Es ist nicht auszuschließen, dass sich Narben bilden und dass in manchen Fällen die Hornzipfel wieder nachwachsen. Da diese Behandlung nicht dem Erhalt der Gesundheit dient, muss der Patient selbst für die Kosten aufkommen.
Pickelartige Erscheinungen am Eichelrand können auch auf ektope Drüsen zurückzuführen sein, auf allzu aktive Talgdrüsen. Auch die sogenannten Atherome erinnern an Pickel. Bei diesen Verdickungen handelt es sich ebenfalls um Talgdrüsen. Auch sie sind harmlos, sofern sie sich nicht entzünden. Man sollte also alle Versuche, sie auszudrücken, tunlichst unterlassen. In Zweifelsfällen, bei Brennen oder Jucken, sollte der Arzt aufgesucht werden, denn auch Pilzinfektionen können zu ähnlichen Erscheinungen führen.
Piercing der Eichel des Penis
Piercings in der Eichel gehören zu den extremeren Ausformungen eines an sich recht extremen Körperschmuckes. Zum Teil sind erhebliche Risiken für die Gesundheit damit verbunden. Zu den Piercings im Bereich der Eichel gehören: Ampallang, Apadravya und der sogenannte Prinz Albert.